Israel, Uwe: Johannes Geiler von Kaysersberg (1445–1510)
Der Straßburger Münsterprediger als Rechtsreformer Uwe Israel unternimmt den Versuch, sich dem von König Maximilian I. zum Hofkaplan ernannten wortgewaltigen Prediger auf mehreren Wegen zu nähern. Israel lässt dabei neue Facetten in dem Porträt Geilers aufscheinen. Er berücksichtigt Zeugnisse wie die zu seinen Ehren errichtete Münsterkanzel, Bildnisse von ihm sowie die Memoria, die ihm zuteil wurde. Aufmerksamkeit wird zudem der auf Initiative von einflussreichen Bürgern für ihn errichteten Prädikatur gewidmet, die es ihm erlaubte, sich wirksam benachteiligter Sozialgruppen anzunehmen und bei Konflikten zwischen Klerus und Rat zu vermitteln. Der Autor analysiert weiter eine von der Forschung wenig beachtete Rechtsreformschrift, die genaue Einblicke in unterschiedlichste soziale Bereiche einer großen mittelalterlichen Stadt erlaubt. In einzigartiger Weise wird hier das Mit- und Gegeneinander von populärem Prediger und einem Regiment deutlich, das seine Politik gegen eine von Geiler vertretene neue Öffentlichkeit durchsetzen musste. In einem ausführlichen Anhang rundet Israel das Werk durch die Beigabe von wichtigen, zumeist unedierten Quellen und eine Reihe von instruktiven Verzeichnissen ab. IX,439 Seiten mit einigen Abb., broschiert (Berliner Historische Studien; Band 27/Duncker & Humblot 1997) schwarze Filzstiftstriche auf Schnitt
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