Lindemann, Eva: Über die Grenze
Zur späten Prosa Ingeborg Bachmanns. Das Phänomen der Grenzüberschreitung prägt in eklatanter Weise das erzählerische Verfahren der späten Prosa Ingeborg Bachmanns. Ihr Schreiben über Grenzen hinweg erweist sich als ein Zug von Modernität ihres Schreibens, das spielerisch Genre- und Gattungskategorien kreuzt. Außerliterarische Diskurs- und Wissensformen dringen so in die Texte ein. Beispielhaft richtet sich das Augenmerk der Studie auf die Frage nach der oft beschworenen Musikalität von Bachmanns Prosa sowie auf die Funktion geologischer Topoi. Scheinen diese beiden Bereiche - Musik und Geologie - zunächst entlegen, so zeigen sie sich in der konkreten Lektüre aufs engste miteinander verwoben. Durch den methodischen Übergriff Lindemanns, die literarische Komposition mit dem Instrumentarium der Musiktheorie wie Fuge, Engführung, entwickelnder Variation, motivischer Arbeit zu lesen, wird die zutiefst musikalische Textur von Bachmanns Schreiben sichtbar. Die geologischen Strukturen hingegen zeigen sich als Indikatoren bislang weitgehend kryptisch gebliebener poetologischer Selbstvergewisserungen der Autorin. 173 Seiten, broschiert (Epistemata. Reihe Literaturwissenschaft; Band 319/Königshausen & Neumann 2000) leichte Lagerspuren
statt 19,50 € 1,95 € (inkl. MwSt., zzgl. Versand)