Elfriede Jelinek
Sprache, Geschlecht und Herrschaft. Hrsg. von Françoise Rétif und Johann Sonnleitner. Der Band geht größtenteils auf ein Jelinek-Symposium im Jahre 2006 an der Universität Rouen zurück, das französische, deutsche und österreichische LiteraturwissenschaftlerInnen zu einer fruchtbaren Debatte über das Werk der österreichischen Nobelpreisträgerin zusammenführte. Die metapoetische und metasprachliche Reflexion ist für Jelinek eine Konstante, die sich vor allem in einer dekonstruktiven Technik äußert, welche die Alltagssprache ebenso wie philosophische und literarische Diskurse in neue Zusammenhänge bringt und dadurch "zur Kenntlichkeit entstellt". Ihr Sprachlabor stellt ein performatives Dementi der Technik im üblichen modernen Sinne dar, das ähnlich wie z.B. der Kapruner Staudamm "auf Leichenbergen, auf Toten, die verleugnet wurden", auf Rassen-, Klassen-, Massenmord und Naturvernichtung aufgebaut war. Jenseits der Anklage ist es aber auch eine fundamental weibliche Totenklage, wie sie im Chor der Mütter oder Klageweiber im "Werk" zum Ausdruck kommt. In detaillierten Einzelstudien stellen die zwölf Beiträge des Bandes die innere Kohärenz von Jelineks Werk dar, d.h. die Entlarvung der engen Verflechtungen von Sprache, Geschlecht und Herrschaft. 168 Seiten, broschiert (Saarbrücker Beiträge zur Vergleichenden Literatur- und Kulturwissenschaft; Band 35/Königshausen & Neumann 2008) leichte Lagerspuren
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