Fleischer, Robert: Die Felsgräber der Könige von Pontos in Amasya
Die Arbeit behandelt die Gräber der ersten fünf Könige aus dem Hause der Mithradatiden in Amaseia (Amasya) aus dem 3. und 2. Jahrhundert v. Chr., dazu das nicht königliche Grab des Tes (Aynali Magara, »Spiegelhöhle«) am Rande der Stadt. Verwandte pontische Felsgräber werden nur am Rande berücksichtigt. Die genannten Gräber stellen die späteste Gruppe von monumentalen Felsgräbern dar, die in Anatolien vor der Herrschaft der Römer ausgebildet wurden - mindestens 500 Jahre nach den frühesten Beispielen in Urartu. Die fünf großen Gräber werden schon von dem Geographen Strabon in der Beschreibung seiner Heimatstadt genannt. Sie gehörten zur befestigten königlichen Residenz. Bis zum heutigen Tag wurden die Gräber als säulenlos angesehen, doch verraten Dübellöcher, Gusskanäle und andere Spuren, dass drei von ihnen an den Fronten mit gesondert gearbeiteten Säulen und Giebeln ausgestattet waren, von denen nichts erhalten geblieben ist. Während in anderen Landschaften Anatoliens, etwa in Phrygien und Karien, auf die älteren einheimischen Formen der Felsgräber Säulenfassaden griechischer Art folgten, verlief die Entwicklung in Pontos umgekehrt. Das späteste und größte Grab, das Pharnakes I. aufnehmen sollte, zeigt die von einer Archivolte bekrönte lokale Form voll ausgebildet. Es wurde in der Folge von einigen nicht königlichen Felsgräbern nachgeahmt, die teilweise ihr Vorbild an Monumentalität noch übertrafen, teilweise aber erheblich kleiner sind. Nach dem Ende des unabhängigen Königreichs Pontos, unter der Herrschaft der Römer, fanden diese Anlagen keine Nachfolge. Schon unter Pompeius wurden viele der zugehörigen Burgen zerstört und die tief in den Berg führenden, der Wasserversorgung dienenden Treppentunnel unbrauchbar gemacht. X,155 Seiten mit 122 Abb., Großformat, Leinen (Istanbuler Forschungen; Band 56/Wasmuth Verlag 2017)
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