Sippl, Carmen: Reisetexte der russischen Moderne
Andrej Belyj und Osip Mandel'stam im Kaukasus. Am Beispiel von Belyjs "Veter s Kavkaza" und "Armenija" (beide 1928) und Mandel'štams "Putešestvie v Armeniju" (1933) wird der Zusammenschluss von Reisen, Schreiben und Lesen im literarischen Text herausgearbeitet. Zwei der herausragenden Vertreter der russischen Moderne - Andrej Belyj für die Strömung des Symbolismus, Osip Mandel'stam für die des Akmeismus - wählten für ihre Reisen, die sie jeweils im letzten Jahrzehnt ihres Lebens innerhalb der Grenzen der Sowjetunion unternahmen, den Kaukasus als Reiseziel. Für beide war bei dieser Wahl der kulturgeschichtliche Kontext in mehrerer Hinsicht entscheidend. Er betrifft zum einen die eigene Person des Dichters und dessen Kulturbewußtsein, das sich auf seine Einbindung in Traditionszusammenhänge sowohl innerhalb der russischen als auch der Weltkultur bezieht. Zum anderen wird von Belyj und Mandel'stam im Kaukasus die Begegnung mit einem Kulturraum gesucht, der durch seine reichhaltige Geschichte, in deren Verlaufer den unterschiedlichsten Fremdeinflüssen ausgesetzt war und dennoch seinen spezifischen Charakter bewahren konnte, diese beiden Faktoren in einzigartiger Weise zu gewähren imstande ist. 283 Seiten, broschiert (Slavistische Beiträge; Band 347/Verlag Otto Sagner 1997) leichte Lagerspuren
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