Brüning, Alfons: Unio non est unitas
Polen-Litauens Weg im konfessionellen Zeitalter (1569-1648). Differenzierte Untersuchung der Entwicklung von einer 'Einigkeit', die auf der Verständigung zwischen gleichberechtigten Parteien beruhte ("polnische Toleranz"), zu einer 'Einheit', die durch Konversion Andersdenkender zum Katholizismus zustande kam. Traditionell galt den Historikern der große Staat Polen-Litauen in der Frühen Neuzeit als Ausnahme: ein "Staat ohne Scheiterhaufen", in dem die „polnische Toleranz“ herrschte. Die Studie zeigt demgegenüber die Komplexität der geschichtlichen Entwicklung auf: Zwischen der Formulierung der Warschauer Konföderation 1573 und dem Ausbruch der Kriege mit Schweden und Moskau hatte man in der Politik und bei den Kirchen versucht, aus der vorläufigen, politisch motivierten Toleranz zu einer echten Übereinkunft in Religionsdingen zu finden. Doch in den Debatten verschoben sich allmählich die Akzente vom Ideal einer "Einigkeit", die auf der Verständigung zwischen gleichberechtigten Parteien beruhte, zu einer "Einheit", die allein noch durch die Konversion Andersdenkender zu einem zunehmend dominierenden Katholizismus zustande kam. Es blieben zugleich protestantische und orthodoxe Enklaven in einer sich tendenziell auch hier verhärtenden "Konfessionsgesellschaft". Die Studie sucht diese Entwicklung sowie die Rolle der Politik und der verschiedenen Religionsgemeinschaften darin darzustellen. IX,411 Seiten, gebunden (Forschungen zur osteuropäischen Geschichte; Band 72/Harrassowitz Verlag 2008)
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