Vögeli, Dorothee: Der Tod des Subjekts - eine philosophische Grenzerfahrung
Die Mystik des jungen Feuerbach, dargelegt anhand seiner Frühschrift "Gedanken über Tod und Unsterblichkeit". Der Titel bietet unter Berücksichtigung des speziellen Umfeldes eine durchgängige Analyse der gen. Frühschrift Feuerbachs. Als Grundtenor des Ganzen erweist sich eine Reflexion über Liebe und Tod. Unsterblichkeit hingegen tritt in den Hintergrund, da sie primär als maßgebendes Element des Christentums diskutiert wird. Der Kontext von Feuerbachs Erörterungen eröffnet einen Blick auf die Krise der Moderne. Das Subjekt verfällt der Kritik, die sich mit einem bestimmten Naturbegriff verbindet, der aber erst später von Feuerbach zu seiner Entfaltung gebracht wird. Die Verfasserin beleuchtet als zentrales Stück den reflektierten Übergang des sinnlichen zu einem geistigen Sein. Der Aufstieg des sinnlichen zum sittlichen Menschen, wobei die Liebe als Wirheit von Ich und Du zu einer interessanten Auseinandersetzung mit Ludwig Binswanger führt, darf als Ziel gelten. Die in der Textanalyse gewonnene Einsicht, wonach die 'Gedanken' Feuerbachs eine Dialogkomposition sind, in deren Zentrum nicht eigentlich Tod und Unsterblichkeit, sondern vielmehr die Liebe steht, sollte beachtet werden. 160 Seiten, broschiert (Epistemata. Reihe Philosophie; Band 214/Königshausen & Neumann 1997) leichte Lagerspuren
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