Einsamkeit und Geselligkeit um 1800
Hrsg. von Susanne Schmid. 13 Aufsätze (sechs davon englisch) zeigen aus der Sicht unterschiedlicher Disziplinen - Germanistik, Anglistik, Amerikanistik, Romanistik, Musikwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Kunstgeschichte und Komparatistik - die widerstreitenden Tendenzen einer Zeit, die sowohl vom Kult der Einsamkeit als auch von der Praxis der Geselligkeit geprägt war. Geselligkeit ist der Kontrapunkt zur Einsamkeitsmode, die sich ab Mitte des 18. Jahrhunderts vor allem unter Rousseaus Einfluss verbreitete. Paradoxerweise ist die Zeit um 1800 ebenso vom Kult der Einsamkeit wie von der Praxis der Geselligkeit geprägt. Letztere wurde oft von Frauen veranlasst, wie Texte um Staëls Reisen, Blessingtons Londoner Salons, die Politisierung der Privatsphäre im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg oder die ländliche Geselligkeit in Brandenburg-Preußen zeigen. Auch fungierten durch Korrespondenz geschaffene Gelehrtennetzwerke und literarische Zeitschriften als Träger von Geselligkeit. Dem Postulat nach gelungenem Miteinander standen einsame "Helden" wie Goethes Werther gegenüber; das Ausstellen von Melancholie in der Musik hatte Konjunktur. 221 Seiten mit 13 Abb. und Notenbeispielen, gebunden (Regensburger Beiträge zur Gender-Forschung; Band 3/Universitätsverlag Winter 2008)
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