Lambeck, Heino: Düedsche Orthographia

Lehred: De Wörde und Namen gründlyck Boeckstaueren/ recht Lësen und Schryuen. Reprint der Ausgabe Hamburg 1633. Beigebunden ist: Christoph Achatius Hager: Teütsche Orthographia oder Schreibekunst/ Darinnen von aller zubehör/ Natur und Eigenschafft der höchstlöb- und lieblichen Teütschen Sprache/ solche recht zuschreiben gehandelt wird/ auch wie dieselbe der teütschen Jugendt/ [...] füglich beyzubringen. Reprint der Ausgabe Hamburg 1639. Hrsg. und eingeleitet von Rolf Bergmann und Ursula Götz. Die beiden eigenwilligen Rechtschreiblehren bieten u.a. durch die gewählte hochdeutsche versus niederdeutsche Beschreibungssprache einen interessanten Kontrast. Die "Teutsche Orthographia" des Buchhalters und Mathematikers Hager ist eine elementare Rechtschreiblehre, die von der Silbe als wichtigster orthographischer Einheit ausgeht. Der Verfasser ist offenbar mit der Grammatikschreibung seiner Zeit vertraut, schließt sich in der Sprachnormdiskussion aber keiner der konkurrierenden Haltungen an, sondern bietet eine eher ungewöhnliche Mischung der verschiedenen Ansätze. Die in niederdeutscher Sprache verfasste "Düedsche Orthographia" des Rechenlehrers Lambeck wirkt im Hinblick auf die zu dieser Zeit bereits eingeführte hochdeutsche Unterrichtssprache merkwürdig anachronistisch. Das Werk ist auch sonst eigenwillig in Inhalt und Terminologie. In hochdeutscher Sprachform ist es im 17. Jahrhundert weiter aufgelegt worden und hat noch 1767 und 1799 Nachdrucke erfahren. Zwei Bände in einem, zus. LXXXIX,107,[68] Seiten, Leinen (Documenta Orthographica. Abteilung A: 16. bis 18. Jahrhundert; Band 2/Olms Verlag 2007)