Pechota Vuilleumier, Cornelia: "O Vater, laß uns ziehn!" - Literarische Vater-Töchter um 1900

Gabriele Reuter, Hedwig Dohm, Lou Andreas-Salomé. Die mentalitätsgeschichtlich orientierte Studie zeigt, wie fiktionale Väter in den Werken der Autorinnen zu Projektionsflächen töchterlicher Lebensentwürfe werden, und analysiert den Zusammenhang zwischen den Emanzipationsbestrebungen der Frauen und der Kompromiss-Lösung jüdischer Akkulturation. Im Fin de siècle wurde Frauen und Juden in Konstruktionen des 'Fremden' und 'Anderen' ein gemeinsamer Ort zugewiesen, der sie zugleich motivierte, kreativ dagegen anzugehen. In "Gunhild Kersten" von Gabriele Reuter, "Christa Ruland" von Hedwig Dohm und "Ruth" von Lou Andreas-Salomé versuchen sich die Titelfiguren zwischen sozialer Anpassung und 'unweiblichen' Ansprüchen narrativ zu behaupten. Zwischen den Emanzipations-Bestrebungen dieser Frauen und der Kompromiss-Lösung jüdischer Akkulturation besteht in den untersuchten Texten ein innerer Zusammenhang: der Anklang an den Exodus des jüdischen Volkes steht hier für eine schwierige Emanzipation, da die Töchter ihren Aufbruch mit Vätern aushandeln, die sie nicht gerne ziehen lassen. 412 Seiten sowie 15 Farb- und 18 s/w-Tafeln, Leinen (Haskala - Wissenschaftliche Abhandlungen; Band 30/Olms Verlag 2005)

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Sachgebiete: Neuere deutsche Literaturwissenschaft epocheübergreifend | Judentum und Literatur | Genderstudien
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