Haarkötter, Hektor: Nicht-endende Enden
Dimensionen eines literarischen Phänomens. Erzähltheorie, Hermeneutik, Medientheorie. Anhand von erzählenden Texten Kleists, Jean Pauls und Kafkas, aber auch von "Groschenromanen" der Jerry Cotton-Reihe sowie Computer-Hypertexten und "Interfiction" werden verschiedene Typen und Funktionsweisen der nicht-endenden Enden entwickelt, insbesondere das peripetetische, das elliptische, das fragmentarische und das serielle Ende. Die im engeren Sinne erzähltheoretische Fragestellung hat aber noch weitere und vielleicht folgenschwerere Implikationen: Als Finale markiert ein vordergründig erzähltechnisches Manöver wie das "Zu-Ende-bringen" eine Finalität, die die reine Ablauf- oder Sukzessionsstrategie des Erzählens transzendiert. Das "Ende" mutiert zu einem hermeneutischen Fixpunkt, ohne den ein wie auch immer geartetes "Verstehen" des narrativen Textes nicht möglich scheint. Das "Ende" wird zum Anfangspunkt eines mentalen Prozesses, der noch über den Akt der Lektüre hinaus geht, ihn ergänzt, ihn abschließt und ihn überhöht. Das Nicht-Endende hat darum erhebliche Konsequenzen auch für Hermeneutik und Medientheorie und lässt am Ende Rückschlüsse auf die Entwicklungsmöglichkeiten und Grenzen der Literatur zu. 388 Seiten, broschiert (Epistemata. Reihe Literaturwissenschaft; Band 574/Königshausen & Neumann 2007) leichte Lagerspuren
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