Ruhl, Carsten: Magisches Denken - Monumentale Form
Aldo Rossi und die Architektur des Bildes. Im Kontext des Architekturdiskurses wird Rossis Bemühen um eine architektonische Bildtheorie, in der sich die ästhetische Moderne gegen ihre gebaute Realität wendet, kritisch diskutiert. Der Massenwohnungsbau der Nachkriegszeit offenbarte auf erschreckende Weise, wie die moderne Doktrin des Funktionalismus für wirtschaftliche und politische Zwecke missbraucht werden konnte. Dem setzte Rossi das Konzept einer historisch nachweisbaren Autonomie der Architektur entgegen. In den daraus hervorgegangenen Collagen und Entwurfsprojekten verschränkten sich theoretische Probleme, kunsthistorische Zitate und persönliche Erinnerungen zu einer in der Architekturgeschichte beispiellosen Bildsprache. Ihre Wirkung auf die Rezeption Rossis ist bis heute immens: Die Aufnahme des Architekten in den Kanon der Architekturgeschichte scheint sich zuweilen allein dem Bild und seiner Verortung in der kunstgeschichtlichen Tradition und weniger dem Gebauten selbst zu verdanken. So kommt dem Werk des Architekten am Ende eine Bedeutung zu, die sich nicht in der Durchsetzung eines neuen Rationalismus postmoderner Prägung oder in der Erneuerung des Städtebaus erschöpft. 212 Seiten mit 10 Farb- und 91 s/w-Abb., broschiert (Wasmuth Verlag 2013)
statt 38,00 € 3,80 € (inkl. MwSt., zzgl. Versand)