Kunst, Christiane: Römische Tradition und englische Politik

Studien zur Geschichte der Britannienrezeption zwischen William Camden und John Speed. Die Rolle, die dem römischen Britannien im englischen Geschichtsverständnis zufiel, hing immer wesentlich davon ab, wie man das eigene Verhältnis zum europäischen Kontinent definierte. In diesem Spannungsverhältnis wurden die Bilder der Antike entworfen, die häufig genug ihre Bezugspunkte im politischen Tagesgeschehen hatten. William Camden, der Verfasser de ersten Spezialmonographie zu Britannien, markiert den Beginn einer wissenschaftlichen Britannienrezeption. Die Autorin zeigt, wie seine Arbeit einen streng wissenschaftlichen Ansatz mit der Überzeugung vereinigt, dass Geschichte immer auch einen Faktor politischer Stabilisierung darstellt. Sie untersucht seine Britannienidee als Teil einer europäischen Vergangenheit und ihre Entwertung und Veränderung in der Zeit seit Jacob I., als die Stuartkönige dieses römische Vergangenheitsmodell dazu benutzten, ihre königliche Autorität zu stärken. IX,231 Seiten, broschiert (Spudasmata. Studien zur Klassischen Philologie und ihren Grenzgebieten; Band 55/Olms Verlag 1994) leichte Lagerspuren