Brown, Michael F.: Stromaufwärts
Das bewegte Leben eines Amazonasvolks. Aus dem Amerikanischen von Laura Su Bischoff. Sensibles Portrait der Gesellschaft der Awajún und ihrer Entwicklung angesichts der rasanten Veränderungen des 20./21. Jahrhunderts - und zugleich eine Auseinandersetzung mit der Frage, was es heute heißt, "Feldforschung" zu betreiben. - Als Michael Brown sich 1976 bei den Awajún ansiedelte, kannte er kaum mehr als Gerüchte über sie. Ihren Vorfahren eilte der Ruf voraus, grausame Kopfjäger zu sein. Als junger und unerfahrener Ethnologe war Brown beeindruckt von der Lebhaftigkeit und dem Einfallsreichtum seiner Gastgeber. Doch seine Forschungen führten ihn auch in die dunklen Abgründe einer Welt, in der Blutrache, Angst vor Hexerei und Selbstmorde an der Tagesordnung waren. Jahrzehnte später nahm er die frühen Aufzeichnungen wieder zur Hand und entdeckte - nun mit dem erfahreneren und klareren Blick auf die brüchigen Strukturen des sozialen Miteinanders - noch eine andere Geschichte. Sie handelt davon, wie eine Stammesgesellschaft, gelegentlich erfolglos, versucht, im Angesicht der immer näher rückenden Grenzen eines expandierenden Kapitalismus die eigene gesellschaftliche Ordnung zu bewahren. 2012 kehrte er daher in den Amazonas zurück, um die Entwicklungen angesichts der Anforderungen des 21. Jahrhunderts zu beobachten. 339 Seiten mit 23 Abb., gebunden (Ethnographien; [Band 1]/Konstanz University Press 2015) leichte Lagerspuren
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