Hanzig-Bätzing, Evelyn: Selbstsein als Grenzerfahrung
Versuch einer nichtontologischen Fundierung von Subjektivität zwischen Theorie (Hegel) und Praxis (Borderline-Persönlichkeit). "In einem überaus dichten Text wagt die Autorin den argumentativen Spagat, an der Schnittstelle psychoanalytischer und philosophischer Theoriebildung einen Begriff des Selbst herauszuarbeiten, das in der Beziehung zum Anderen allererst zu dem wird, was es ist. Orientiert an der methodischen Prämisse ihres Lehrers Michael Theunissen, dem «Negativismus», legt Hanzig-Bätzing dabei die Konditionen gelingender Selbstverwirklichung im Durchgang durch Weisen ihres Scheiterns frei. Vor allem in der Psychopathologie des «Borderline-Syndroms», einer Art der Beziehungsunfähigkeit, werden die Konturen eines Selbst transparent, das «weder allein durchs Subjekt noch bloss durch ein anderes konstituiert zu werden vermag», sondern «nur aus deren Beziehung». Im Anschluss an Hegels Selbstbewusstseins-Theorie erweist sich diese Beziehung als eine dialektische: die Abwendung vom Anderen als Zuwendung zum Anderen. Die Fähigkeit zu dieser Beziehung aber ist die der Liebe. Sie allein, so die Annahme, lässt eine «Andersheit ohne jene Einheit» denkbar werden, die «alles Anderssein, alles Unberechenbare auf das einheitslogisch Begriffene, Berechenbare zurückbiegt» und dergestalt neutralisiert." Neue Zürcher Zeitung. X,210 Seiten, gebunden (Hegel-Forschungen/Akademie Verlag 1996) leichte Lagerspuren
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