Emil Behr: Briefzeugenschaft vor | aus | nach Auschwitz, 1938-1959
Hrsg. von Monique Behr und Jesko Bender. Ein Plädoyer für eine Neudefinition der "Zeugenschaft" im Zusammenhang mit den Ereignissen des Holocaust und der frühen Nachkriegszeit. Der Band erschien begleitend zur gleichnamigen Ausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt 2012/13. Anhand eines einzelnen, privaten Briefkonvoluts aus den Jahren 1938 bis 1959 versuchen verschiedene Autoren die Frage zu beantworten, inwiefern Zeugenschaft ohne das reale Gespräch überhaupt denkbar ist und ob ein Brief zum Gegenüber werden kann. Emil Behr, der seit 1938 in einem jüdischen Altersheim arbeitete, wurde 1944 nach Auschwitz deportiert, nachdem er versucht hatte, vor einem Arbeitsgericht sein Gehalt einzuklagen. Er überlebte und trat später als Zeuge in den Voruntersuchungen zum Frankfurter Auschwitzprozess auf. Den in dem Buch versammelten, akribischen Auseinandersetzungen mit den Briefen und Dokumenten liegt die Annahme zu Grunde, dass auch die Lektüre von Briefen ein kommunikatives Ereignis sein kann - es kommt nur darauf an, wie man sie liest. Diesem methodischen Konzept folgend, versammelt der Band über 100 farbig reproduzierte Dokumente in einer integrierten Loseblattsammlung. Mit Beiträgen von Monique Behr, Jesko Bender, Angela Borgstedt, David Giuriato, Kurt Grünberg, Ina Hartwig, Friedrich Markert, Beate Meyer, Andree Michaelis, Werner Renz, Christoph Schneider und Harald Welzer. 143 Seiten mit 42 Textabb., broschiert, zusätzlich 112 Seiten lose Farbtafeln in integrierter Mappe (Wallstein Verlag 2012)
statt 19,90 € 1,99 € (inkl. MwSt., zzgl. Versand)