Esch, Michael G.: Die Stadt als Spielfeld
Raumbegriffe, Raumnutzungen, Raumdeutungen polnischer Hooligans. Die Studie zeigt Hooligans in Osteuropa als ein Phänomen mit langer Vorgeschichte und komplexer soziokultureller und diskursiver Struktur, in der die partikularistische Konstruktion des Stadtraums von zentraler Bedeutung ist. So hatte das erste chuliganstvo im östlichen Europa zwischen 1900 und 1960 nichts mit Fußball zu tun, sondern mit hegemonialen Konstruktionen von Stadt, der Aneignungen städtischen Raums und der Herausforderung herrschender Werte durch junge Männer aus dem proletarischen Milieu. Einiges davon scheint auch bei heutigen polnischen chuligani trotz veränderter soziokultureller Kontexte zentral geblieben zu sein: Hooligans markieren ihr Territorium, hinterlassen Markierungen im Feindesland und zeigen sich in besonderer Weise geschichtsbewusst. Wie verhält sich ihre partikularistische Konstruktion des Stadtraums zu hegemonialen Raumkonstrukten sowie zu ihrer Repräsentation und Positionierung in der generalisierten Öffentlichkeit? Was sagt dies über das Zusammenspiel und die Reichweite der Elemente sozialer Raumkonstruktion aus? 120 Seiten mit 7 Farb- und 32 s/w-Abb., broschiert (Phantomgrenzen im östlichen Europa; Band 4/Wallstein Verlag 2016) leichte Lagerspuren
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