Jungbluth, Franz: Mannheim 1914
Stadtgesellschaft, Weltkriegsmobilisierung und Burgfriedenspolitik. Herausgeber: Mannheimer Altertumsverein von 1859 - Gesellschaft der Freunde Mannheims und der Ehemaligen Kurpfalz, Reiss-Engelhorn-Museen und Stadtarchiv Mannheim - Institut für Stadtgeschichte. Ausgehend von der spezifischen Mannheimer "Friedenskultur", die die Stadt im Wandel von der Handels- zur Industriemetropole seit dem späten 19. Jahrhundert prägte, analysiert die Arbeit die Umsetzung der sogenannten Burgfriedenspolitik auf kommunaler Ebene. Jenseits der militärischen Mobilmachungspläne war das wilhelminische Kaiserreich kaum auf die sozialen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten eines Weltkriegs eingestellt. Daher lag die Verantwortung für diese "soziale Mobilmachung" vor allem in den Händen der lokalen Politik, besonders in den Großstädten. Die wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen der vorangegangenen 20 Jahre hatten in Mannheim zu einer sehr eigenen politischen Kultur geführt. Vielfältige Teilöffentlichkeiten hatten die Stadt von jeher geprägt. Mit dem "amerikanischen Bevölkerungswachstum" durch die Industrialisierung erweiterte sich diese Vielfalt, allerdings ohne dass es zum großen Krach kam. Alteingesessene Bürger und zugezogene Arbeiter fanden in den städtischen Gremien zu einer bemerkenswerten Aushandlungs- und Kompromissbereitschaft. Wie diese durch den Kriegsausbruch auf politischer, gesellschaftlicher und religiöser Ebene vor eine Zerreißprobe gestellt wurde, der sie letztlich nicht gewachsen war, ist Thema dieser Untersuchung. 235 Seiten mit 10 Abb., broschiert (Mannheimer historische Schriften; Band 6/verlag regionalkultur 2013) leichte Lagerspuren
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