
Müller Nielaba, Daniel: Die Nerven lesen
Zur Leit-Funktion von Georg Büchners Schreiben. Im Nerv zeigt sich für Büchner die Form eines Organs, das geeignet ist, zugleich Bedeutendes, Bedeutetes und (unbeteiligtes) Medium eines Bedeutungstransfers zu sein. Büchner - so erweist die Studie - betrachtet als Physiologe die Nerven in einer ganz spezifischen Art: 'lesenderweise'. Wenn dies aber zutrifft, wenn der Wissenschaftler hier die Nerven tatsächlich liest, dann muss die Frage gestellt werden, c. Damit liegt auch auf der Hand, dass jene "Leit-Funktion", von der der Titel der Studie spricht, nicht bloß als ein Analysandum zu bedenken bleibt, sondern gleichzeitig als das Medium der Analyse: als ein Leiter im Gegenstand und als Leiter des Gegenstandes der literaturwissenschaftlichen Betrachtung. Das Lesen von Büchners Schreiben - und ergänzender weiterer Texte - wird hier in der Weise einer punktuellen Erkundung einzelner "Formen" in den Schriften, als eine Sichtung von Leit-Passagen, von spezifischen Nerven-Regionen in den jeweils betrachteten Werken praktiziert. 154 Seiten, broschiert (Königshausen & Neumann 2001)
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