
Ostheimer, Michael: "Mythologische Genauigkeit"
Heiner Müllers Poetik und Geschichtsphilosophie der Tragödie. Das Buch entwickelt Müllers Tragödienprojekt in Theorie und Praxis und beantwortet die Frage, wie Müller unterschiedliche tragödientheoretische Einflüsse mit einem durchgängigen Rückbezug auf die griechische Tragödie verbindet. Unter der geschichtsphilosophischen These, daß in den Tragödien epochale Umbruchssituationen reflektiert werden, (re)konstruiert Müller ethisch-politische Konflikte, deren Lösungen noch in der Gegenwart nachwirken (Selektionsdenken statt Gattungsbewußtsein; Ablösung der Theorie von der gesellschaftlichen Praxis). Dabei ist seine Poetik der Tragödie selbst in einem hohen Maß zeitverhaftet: führt er doch in den 90er Jahren eine Reihe von kultur- und zivilisationskritischen Argumenten dafür an, daß es einem bürgerlichen Publikum an Sinn für Tragik mangelt. 211 Seiten, broschiert (Epistemata. Reihe Literaturwissenschaft; Band 391/Königshausen & Neumann 2002) leichte Lagerspuren
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