Gerhardt, Johannes: Der Erste Vereinigte Landtag in Preußen von 1847
Untersuchungen zu einer ständischen Körperschaft im Vorfeld der Revolution von 1848/49. Das Werk widmet sich der Einordnung des Landtages an einer Schnittstelle zwischen preußischer Sozial- und Verfassungsgeschichte. Basierend auf einer breiten Quellengrundlage, wird im ersten Hauptteil die Diskussion der preußischen Verfassungsfrage im Jahr 1847 untersucht. Entscheidendes Ergebnis ist, dass der Landtag als ein Forum der Auseinandersetzung zwischen verschiedenen konservativen Gruppierungen anzusehen ist. Im zweiten Hauptteil wird der Untersuchungsansatz ausgeweitet und der Landtag als sozialer Ort politischer (konservativer) Eliten betrachtet. In Anlehnung an die politische Kulturforschung wird ihm ein Eigenleben zugeschrieben. Dadurch lässt sich die Dynamik von Verständigungs- und Selbstverständigungsprozessen im parlamentarischen Arbeitsalltag erfassen. Der Blick richtet sich auf die ständische Zusammensetzung, auf die durch hierarchisch-autoritäre Strukturen geprägte Arbeit in den Landtagsausschüssen und auf das Zusammenwirken von Friedrich Wilhelm IV. und seinen Ministern im Umgang mit den Abgeordneten. Außerdem werden ausführlich Faktoren politischer Zusammenschlüsse thematisiert: Neben der provinzialen Herkunft der Abgeordneten spielten auch private Unterkünfte und Orte der Geselligkeit eine wichtige Rolle. 310 Seiten mit 25 Abb., 6 Tab. und einer Farbtafel, broschiert (Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte; Band 33/Duncker & Humblot 2007) schwarze Filzstiftstriche auf Schnitt
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