Wunderle, Elisabeth: Die mittelalterlichen Handschriften der Studienbibliothek Dillingen
Beschrieben und durch mehrere Register erschlossen werden 94 lateinische und deutsche Handschriften, darunter das Rechnungsbuch des Speyrer Druckers Peter Drach und 28 deutsche und lateinische Fragmente. Unter den Handschriften finden sich nur neun, die sicher im Besitz der Jesuitenuniversität Dillingen waren; der Hauptteil der Handschriften kam im Zuge der Säkularisation vor allem aus der Dombibliothek und der Fürstbischöflichen Hofbibliothek Augsburg nach Dillingen. Der regionale Bezug zeigt sich auch im Entstehungsgebiet der Handschriften: Viele sind im Bereich der Diözese Augsburg oder der benachbarten Diözese Konstanz geschrieben worden. Im Bereich der lateinischen Handschriften überwiegt juristisches Schrifttum; zahlreich sind auch die liturgischen Handschriften. Bei den deutschen Handschriften überwiegt theologisch-katechetisches Schrifttum und Erbauungsliteratur. Bedeutend sind die Fragmente, von denen 13 aus dem 8. und 9. Jahrhundert stammen. Thematisch reicht hier das Spektrum von Kirchenvätern bis zu medizinischen Texten. Auch wichtige deutschsprachige Fragmente finden sich: Die altalemannische Psalmenübersetzung aus dem 9. Jahrhundert, ein Willehalmfragment aus dem 13. und ein Tristanfragment aus dem 14. Jahrhundert sowie ein Blatt mit Strophen aus dem Wartburgkrieg, das der Jenaer Liederhandschrift entstammt. XXXVIII,570 Seiten, Leinen (Harrassowitz Verlag 2006)
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