
Blobel, Martin: Polis und Kosmopolis I
Nachrevolutionärer Totenkult und Politikbegriff in Walter Benjamins frühem "Passagenwerk". Der Autor fragt nach dem Politikbegriff des Benjaminschen »Passagenwerks«. Er folgt dabei einem spezifischen interpretatorischen Zugang: er greift die Intentionen der nachrevolutionären Philosophie des deutsehen Idealismus auf und stellt die Frage, ob die kosmopolitische Pariser Großstadtkultur und der ungeheure Torso der Benjaminschen Erfahrung mit ihr »rettend« angeeignet werden können, wenn man sie vor dem Hintergrund einiger Begriffe der Polis, will sagen: der Tragödie und politischen Philosophie der Griechen abbildet. Der Autor arbeitet heraus, daß Benjamin im frühen 'Passagenwerk' die totenhafte Erstarrung zeigt, in welche die Phantasie der Menschen der Passagenzeit verfiel. Erstarrung in Zweideutigkeit kennzeichnet besonders auch die modischen nouveautés, die in den Passagen feilgehalten wurden. Diese Bildproduktion wird als trauervolle Mimesis der Revolution, als Kontemplation ihres Scheiterns und als todessehnsüchtige Erinnerung ihrer katastrophischen Zuspitzung gedeutet. Das "Ewige im Neuen"? Der Tod. 250 Seiten, broschiert (Epistemata. Reihe Literaturwissenschaft; Band 292/Königshausen & Neumann 1999) leichte Lagerspuren
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